An dieser Stelle möchten wir Sie in lockerer Reihenfolge über interessante Neuzugänge im Heimatmuseum Dykhus informieren.

Einige unserer Ausstellungsstücke mussten wir zukaufen, aber der Großteil unserer Exponate besteht aus Spenden und Zuwendungen.
Herzlichen Dank an alle Einlieferer die unser Museum bereichert und somit attraktiver gemacht haben. Ohne Sie wäre unser Museum nicht das, was es heute ist. Es sind zumeist nicht die großen und spektakulären Dinge, sondern die vielen kleineren Stücke die es lohnenswert machen das Museum öfters mal zu besuchen.

 

Als neues naturkundliches Exponat ist das Skelett eines Grindwales ausgestellt.


Ein Grindwal (Globicephala melas), auch als Pilotwal bezeichnet, ist ein Zahnwal und gehört zur Gattung der Delfine und ist in fast allen europäischen Gewässern anzutreffen, in der südlichen Nordsee aber eher selten. Das Skelett stammt von einem älteren weiblichen Wal mit einer Länge von etwa 6m. Als Besonderheit ist die Nachbildung einer Gesichtshälfte, an der sich die Form des Kopfes erkennen lässt, anzusehen.
Das Tier ist im November 2019 auf unserer Nachbarinsel Juist verendet. Ein schneller Einsatz unserer Museumsleiter Dr. Helmer Zühlke und Hans Donat ist es zu verdanken, dass, nach Einholung der behördlichen Genehmigungen, der Wal jetzt als neues Exponat in unserem Museum ausgestellt werden kann.

 


Kostbares Chinaporzellan für das Borkumer Heimatmuseum.

Dieses kostbare Chinaporzellan wurde dem Heimatmuseum im Herbst 2019 von Frau Ursula Giese  geb. Beier, zum Geschenk gemacht.
Frau Ursula Giese, geb. 09.10.1936 wurde anlässlich ihrer Besuche auf Borkum und des Heimatmuseums auf die vorhandene Porzellansammlung aufmerksam.
Der Vater von Frau Giese, der Fleischermeister Paul Beier (24.12.1903 bis 21.10.1990), betrieb vor dem 2. Weltkrieg mit seiner Ehefrau Luzie, geb. Franke (04.12.1913 – 06.02.1994) in Breslau, Brunnenstr. 36 eine anerkannte Fleischerei.
Im Januar 1945 flüchtete die Familie vor der anrückenden russischen Armee per Kleinlastwagen über die Tschechei nach Westen. Nach der Kapitulation am 08.05.1945 dann per Zug nach Andernach, wo man erst im September 1945 eintraf. Hier fand die Familie bei Frau Emma van Ghemen geb. Franke, der Schwester von Frau Beier, Aufnahme in einem großbürgerlichen Haus.
Der Ehemann war Dr. Emanuel van Ghemen, ein Augenarzt, dessen Vater Justizrat war und der aus einer niederländischen Familie stammte. Das begründet auch die Herkunft des Chinaporzellans Fleischermeister Paul Beier übte seinen Beruf erneut erfolgreich nach dem Kriege aus und betrieb eine bekannte Fleischerei in Andernach.
Das kinderlose Ehepaar van Ghemen vererbte nach ihrem Tod das gemeinsam bewohnte Haus an Frau Giese, die es 1995 verkaufte und das Inventar auflöste.
Zwischenzeitlich hatte Frau Giese ihren Ehemann, Dr. Gerhart Giese, einen beliebten Internisten aus Wülfrath, kennen gelernt und geheiratet. Dr. Giese war vorher Oberarzt am Wülfrather Krankenhaus und führte als Facharzt für Innere Medizin eine Praxis in Wülfrath. Aus der Ehe stammen zwei Söhne, die beide technische Berufe ausüben.
Während Reha-Aufenthalten auf Borkum im Oktober 2017 und 2018 besuchte Frau Giese unser Museum. Da die Söhne kein großes Interesse an diesem aus China, in die Niederlande importiertem Porzellan hatten, entschloss sich Frau Giese, dieses dem Heimatmuseum zu vermachen.
Der Vorstand des Heimatmuseums und der Leiter Dr. med. Helmer Zühlke waren hocherfreut und haben diese großherzige Geschenk für ihre Sammlung gesichert.

Die beiden Bilder sind hier Beispielhaft eingefügt, Weitere Infos folgen.

Text und Bilder mit freundlicher Genehmigung von Borkum-Aktuell -Ausgabe Dezember 2019.  


Neues Exponat im Dezember 2018

Im Dezember 2016 wurde in der Wesermarsch ein bereits toter Zwergwal aufgefunden. Zwergwale sind Bartenwale und werden auch als Minkwale bezeichnet (Balaenoptera acutorostrata). Arktische Zwergwale leben im Nordatlantik und können bis etwa 10 m lang werden und dabei ein Gewicht von 8 Tonnen erreichen, die Lebenserwartung beträgt um die 50 Jahre.

Der Museumsleiter Dr. Helmer Zühlke hat sich um das Skelett des Wales bemüht und für das Borkumer Heimatmuseum sichern können.  Aufgrund der Größe konnte nur der Kopf des Tieres präpariert werden, da leider kein Platz für das komplette Skelett verfügbar ist.

Am 17.12.2018 wurde der Walkopf durch die Präparatoren Reenhard Kluge mit seiner Partnerin Heidrun Strunk zusammengesetzt und in der Walhalle ausgestellt. Der Kopf des Jungtieres hat eine Länge von etwa 160 cm und ein Gewicht von ca. 50 kg.
Hiermit ist ab sofort ein neues und bedeutendes naturkundliches Exponat im Museum zu besichtigen.


Neuzugang im Oktober 2018

Es ist dem Heimatverein gelungen ein bedeutendes Werk des Marinemalers Leonhard Sandrock zu ersteigern. Das Bild zeigt eine Szenerie auf dem ein Ruderrettungsboot in stürmischer See von einem Schlepper gezogen wird. Dies war ein häufiger Vorgang um den Rettungsmännern Kraft zu sparen. In dem Buch „Untergang vor Borkum“, Band 1, ist dies auch in Berichten der Borkumer Rettungsstation beschrieben.
Das Bild ist ein Frühwerk des Künstlers, gemalt zwischen 1899 und 1903.
Ausgestellt ist es  in der Herrmann-Akkermann-Halle.

Leonhard Sandrock -Ausschleppen des Rettungsbootes-

Provenienz dieses Bildes mit einer imposanten Größe von 152 x 92 cm:
– Große Berliner Kunstausstellung 1903, Katalognummer 789
– Münchener Jahresausstellung 1904 im königlichen Glaspalast, Katalognummer 1014
– Ausstellung im Heimatmuseum Schloss Schönebeck, Bremen 2017
– Auktionshaus Zwack, Herbstauktion am 22.09.2018. Los-Nr. 500
– Heimatmuseum Borkum, ab Oktober 2018

Leonhard Sandrock (* 5. März 1867 in Neumarkt in Schlesien; † 30. Oktober 1945 in Berlin) war ein deutscher Maler und Radierer. Seine Werke entstanden im impressionistischen Stil.
Leonhard Sandrock war der Sohn eines gleichnamigen Pastors. Nach dem Abitur im Jahre 1887 schlug er zuerst die Offizierslaufbahn in der preußischen Armee ein, musste diesen Beruf jedoch 1894 wegen eines Reitunfalls aufgeben. Mit 27 Jahren siedelt er nach Berlin über und tritt als Schüler in das Atelier des Landschafts- und Marinemalers Hermann Eschke (1823-1900) ein. Beeinflusst durch seinen Lehrer widmet er sich intensiv der maritimen Thematik.
Später malte er in deutschen, niederländischen und italienischen Hafenstädten sowie in belgischen, westfälischen und oberschlesischen Industriebezirken. 1898 wurde er Mitglied des Vereins Berliner Künstler. Einige seiner Bilder zeigen Emder Motive (um 1904), ob er auch Borkum besuchte lässt sich bisher nicht nachweisen.


Neues Exponat im Dezember 2017 (KB)

Dank einer Überlassung des Borkumer Fotografen Derk Heinrich Akkermann konnte ein altes überdimensionales Gemälde vor dem Verfall bewahrt und nunmehr der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Das Bild, mit einer Abmessung von ca. 4,40 m x 2,4 m, zeigt ein Strandpanorama mit Hotelfronten und der Wandelhalle. Die durch unsachgemäße Lagerung stark beschädigte und zusammengefaltete Leinwand musste durch die Bremer Restauratorin Holtrop-Niesner aufwändig ausgebessert werden und ist nun auf einer Holztafel aufgespannt.
Das Bild diente ursprünglich als Hintergrund in einem Fotoatelier. Gemalt wurde es nach 1911 und vermutlich noch vor dem 1. Weltkrieg durch den Schweizer Künstler Albert Pfister (1884-1978). Der Fotograf Eilhard Akkermann übernahm am 01.06.1924 ein Fotoatelier mit dem Bild im Strandbazar in der Strandstraße, dort war es damals bereits einige Jahre im Einsatz.

Aufgrund der Abmessungen befindet sich das Bild heute in der Hermann-Akkermann Halle, in den Dachschrägen oberhalb des Rettungsbootes.

Die beiden folgenden alten Fotografien nutzen das Bild als Hintergrund