Bautagebuch Sanierung Alter Leuchtturm

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Start Sanierung Alter Leuchtturm

Bautagebuch: 15.11.2025
Die Sanierungsarbeiten am Alten Leuchtturm haben begonnen! Die Außenleiter wurde abgebaut. Vorher wurden für den Aufbau des Gerüstes die Sendeanlagen der Telekom demontiert. Diese werden in der Umbauphase dann am Gerüst befestigt. Für die anstehenden Arbeiten muss der gesamte Turm eingerüstet werden.

 

Zum Hintergrund der Sanierung:

Nach über zehn Jahren Sperrung und intensiver Planungsphase beginnt nun endlich die lang erwartete Sanierung des Alten Leuchtturms. Seit Dezember 2013 war das Betreten des Turms wegen erheblicher Sicherheits- und Brandschutzmängel verboten. Nun laufen die Arbeiten an, die die Wiederöffnung zumindest in eingeschränktem Umfang ermöglichen sollen.

Was passiert aktuell?

Der Turm ist inzwischen vollständig eingerüstet – eine Maßnahme, die etwa zwei Wochen in Anspruch nimmt. Während der gesamten Bauzeit bleibt der Bereich rund um den Turm, inklusive des Friedhofsgartens, gesperrt. Im Zuge des Gerüstbauens wurde auch die bestehende Mobilfunkanlage demontiert, was vorübergehend zu leichten Einschränkungen im Mobilfunknetz führen kann.

An die Einrüstung schließen sich die eigentlichen Sanierungsarbeiten an:

  • Instandsetzung des historischen Mauerwerks
  • Erneuerung und Ausbesserung der Fugen, besonders im oberen Turmbereich
  • Anbau eines neuen Rettungsbalkons als elementarer Bestandteil des ausgearbeiteten Brandschutzkonzepts

Die Fertigstellung ist derzeit für Juni 2026 vorgesehen.

Der Landkreis Leer hatte bereits 2022 die umfangreichen Maßnahmen genehmigt. Ausschlaggebend waren insbesondere die strengen Auflagen der niedersächsischen Hochhausverordnung: In 30 Metern Höhe gelten strenge Vorgaben für Rettungswege. Die vorhandene Treppe wird jedoch nicht als vollwertiger Rettungsweg anerkannt. Erst ein speziell konzipierter Rettungsbalkon ermöglicht es der Feuerwehr zukünftig, im Notfall anzuleitern.

Auch nach Abschluss der Arbeiten bleibt die Nutzung eingeschränkt:

  • Kleinere Besuchergruppen von maximal 20 Personen dürfen die Aussichtsplattform wieder besuchen.
  • Längere Aufenthalte – etwa Trauungen oder Teestunden – bleiben dauerhaft untersagt.
  • Der Verein Borkumer Jungens kann weiterhin keine Vorstandssitzungen im Turm durchführen.

 Finanzierung und Organisation

Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf etwa 1,1 Millionen Euro. Die Finanzierung setzt sich zusammen aus:

  • umfangreichen Fördermitteln verschiedener Stiftungen
  • über 542.000 Euro Bundesmitteln aus dem Programm „Kultur-Invest“
  • einem erheblichen Eigenanteil des Heimatvereins: rund 260.000 Euro, gespeist aus Rücklagen, Spenden, Straßenfest-Erlösen und Eintrittsgeldern des Dykhus

Bereits vor Beginn der Bauarbeiten führten Ehrenamtliche vorbereitende Maßnahmen durch, darunter das Ausräumen des Turms. Die Ausschreibungen hatten sich länger hingezogen, weshalb der ursprünglich im September geplante Gerüstaufbau erst später erfolgen konnte.

Ausblick 2026 – Jubiläum 450 Jahre Alter Leuchtturm

Für den Heimatverein und die Insel ist der Start der Sanierung ein bedeutender Moment. Nach vielen Jahren des Stillstands rückt die Wiedereröffnung des ältesten Bauwerks der Insel endlich in greifbare Nähe. Zwar bleibt die künftige Nutzung auf kurze Besuche beschränkt, doch ermöglicht das neue Sicherheits- und Brandschutzkonzept überhaupt erst, dass der Turm erneut betreten werden darf – und damit ein zentraler Teil der Borkumer Geschichte wieder zugänglich wird. Ziel ist es, im 450. Jubiläumsjahr nicht nur ein großes Fest, sondern auch die Wiedereröffnung des Alten Leuchtturms zu feiern.